Lesenswertes Interview mit dem Hauswart von «Neugrüen» in Mellingen. Die moderne Siedlung an der Reuss pflegt durch den maximalen Energiestandard Minergie-A-Eco und P-Eco einen nachhaltigen Umgang mit Wasser und hat eine absolute Vorreiterfunktion in der Schweiz.
Interview: «Der Alleskönner vom Neugrüen auf dem Velo»
Reinigung, Unterhalt, Haustechnik, Gartenbau, Sicherheit: Der Aufgabenbereich eines Hauswarts ist vielfältig. Thomas Trande ist Abwart und «gute Seele» im Neugrüen in Mellingen (AG).
Es gibt Leute, die haben «zwei linke Hände» und sind kaum in der Lage, ein einfaches Ikea-Gestell zusammenzubauen, geschweige denn den defekten Motor eines Rasenmähers zu reparieren. Und dann gibt es Leute, die von Natur aus handwerklich und technisch begabt sind und einfach fast alles können. Egal ob im Garten, in der Garage oder in der Werkstatt: Wenn etwas kaputt ist, flicken sie es – oder sie probieren es zumindest. Es sind Menschen wie Hauswart Thomas Trande aus Mellingen.

30 Jahre lang war er Verkaufsleiter im Detailhandel und irgendwann dachte er sich, er müsse mal «was anderes» machen. So hat er sich für den Beruf als Hauswart entschieden. Eine Tätigkeit, die wie geschaffen scheint für den gelernten Koch und Verkäufer. «Handwerkliches Geschick? Ja, das braucht es ganz bestimmt für diesen Beruf. Ausserdem muss man in der Lage sein, die anfallende Arbeit zu erkennen. In diesem Job gibt es immer etwas zu tun», sagt Trande.
«Es wird einem nie langweilig»
Der 49-jährige Italiener «aus dem tiefen Süden» kümmert sich seit 2014 als Hauswart um die Siedlung Neugrüen in Mellingen. Sein treuer Begleiter ist ein belgischer Schäferhund, mit dem er viel in der Natur spazieren geht. Zudem kocht er liebend gern, und hegt und pflegt sein Motorrad und sein Auto. Im Winter räumt Trande den Schnee von den Strassen, im Sommer erledigt er diverse Unterhaltsarbeiten. «Die Abwechslung macht mir Spass», sagt er. Und: «In diesem Job wird es einem nie langweilig – und man muss ein bisschen ein Alleskönner sein.»

In der Tat sind die Aufgabenbereiche in diesem Berufsfeld vielseitig. Ob in Wohnhäusern oder Geschäftsliegenschaften: Hauswarte kümmern sich um die Gebäudereinigung, den Unterhalt, die Instandhaltung haustechnischer Anlagen, den Gartenbau und um die Entsorgung. Kurz: «Ich bin dafür zuständig, dass die Siedlung sauber und aufgeräumt ist und dass die Technik einwandfrei funktioniert.» Wenn nötig, koordiniert er alle Handwerker, arbeitet eng mit der Verwaltung zusammen und sorgt dafür, dass sich alleBewohner so richtig wohlfühlen im Neugrüen.

Bei der Arbeit trifft man Trande fast immer mit Velo an. Täglich legt er gut 20 Kilometer zwischen all den Häusern zurück. «Das Neugrüen ist quasi ein Dorf im Dorf», sagt er. «Ich fühle mich hier sehr wohl und die Leute haben alles, was sie brauchen direkt vor der Haustür». Das Konzept der Siedlung imponiert ihm sehr. «Auch wenn von aussen vieles etwas ähnlich ausschaut, sind Wohnungsgrössen doch vielfältig. Für jeden hat es etwas dabei», sagt er.
Hoher Ausbaustandard – dörflicher Charakter
Tatsächlich bietet die Siedlung Wohnungen in höchstem Ausbaustandard in der Grösse zwischen 2,5 bis 5,5 Zimmern. Trande macht spontan eine Führung in einer 3-Zimmerwohnung. Er zeigt die schöne Terrasse, die Waschküche, das topmoderne Bad. Und sagt: «Die Bewohner können ihre Wohnung durchlüften, ohne ein Fenster zu öffnen und dabei Energie zu verschleudern. Zudem wird aus dem Abwasser Wärme zurückgewonnen.»
Der Grund dafür liegt in der cleveren Minergie-Bauweise der Häuser. Denn Minergie-P-Eco und Minergie-A-Eco sind die maximalen Schweizer Standards für nachhaltiges Bauen: hier liegt dank neuester Solartechnik, maximaler Dämmung und innovativen Installationen der Energieverbrauch bei null Kilowattstunden. Im besten Fall erzeugt das Haus sogar mehr Energie, als die Bewohner benötigen. Das Energiekonzept ist extrem ausgeklügelt. So wird sogar aus der Abluft noch Wärme gewonnen. Für die Bewohner bedeutet das: minimaler Energiebedarf bei maximalem Wohnkomfort. In Trandes Worten tönt das so: «Wenn man den Leuten erklärt, was wir hier für Materialien haben und ihnen das Technische erklärt, bewirkt das fast immer einen Aha-Effekt!»

Viele Städter lechzen nach schönen Wohnungen, die mit hochwertigen Materialien und Geräten ausgestattet sind. Topmoderne Küchen und Badezimmer wie kleine Wellness-Oasen sind schlagende Verkaufsargumente. Nur eine halbe ÖV-Stunde von Zürich entfernt finden sie genau dies in der Überbauung vor. Das Neugrüen ist ein neues Viertel in Mellingen, mit eigenen Läden, neu benannten Strässchen, ohne Durchgangsverkehr, gutem Anschluss ans öffentliche und private Verkehrsnetz und viel dörflichem Charakter. In der Vergangenheit war aber auch leise Kritik an der Siedlung zu vernehmen. Die Fassaden seien nicht sehr ästhetisch und die Mietzinse eher im hohen Segment.
Auf dem Neugrüenplatz erzählt der Hausmeister von ehemaligen Mietern: «Sie sind garantiert nicht weggezogen, weil es ihnen hier nicht gefallen hat.» Meistens hätten sich einfach die Lebensumstände der Menschen verändert. «Scheidung, Trennung oder neue Partnerschaft, ein neuer Arbeitsort», zählt er auf. Einziger Kritikpunkt von Hauswart Trander: Dass es bis jetzt kein gemütliches Café hat beim Neugrüenplatz, bedauert er ein wenig. «So wäre der schöne Platz noch belebter.»
Wenn sich die gute Seele im Dorf selbst wohl fühlt
Was nicht ist, kann ja werden und es zieht bald ein Gastronomiebetrieb ein und erfüllt den Platz mit noch mehr Leben. Doch schon jetzt bietet Neugrüen im idyllisch an der Reuss gelegenen Städtchen im Aargau gut 400 Personen ein Zuhause mit höchstem Wohnkomfort und viel Lebensqualität. Die ausgewogene und ökologisch nachhaltige Wohnungs-Mischung und die richtige Balance aus Strassen, (Spiel-)Plätzen und Gärten begünstigen die Kommunikation innerhalb der Bewohnerschaft und fördern so eine Nachbarschaft, die sich untereinander kennt.

Wenn man Thomas Trande nach seiner persönlichen Prognose für die Siedlung fragt, meint er: «Das Neugrüen füllt sich immer mehr und ich denke, bis Ende 2017 sind alle Wohnungen und Häuser belegt.» Ob er sich selbst wohlfühle an seinem Arbeitsort? «Es ist jeden Tag ein Erlebnis hier, es ist mein zweites Zuhause. Die Einwohner sind alle sehr nett, höflich und hilfsbereit. Es sind Dorfbewohner – jeder kennt hier jeden!» Es ist ein untrüglich positives Zeichen, wenn sich die «gute Seele» des Dorfes an seiner Wirkungsstätte selbst so heimisch fühlt wie der sympathische Hausmeister Thomas Trande.
Mehr Informationen unter: