Das Kompetenznetzwerk Wasser im Berggebiet wurde primär aus drei Gründen initiiert:
Grund 1
Die Regionalpolitik befindet sich im Umbruch und verlangt von den Kantonen mehr Eigeninitiative.
Die bisherige Regionalpolitik hat einen Ausgleich zwischen den zentralen und peripheren Regionen der Schweiz angestrebt. Aus Sicht der Gebirgskantone haben dabei in den vergangenen Jahrzehnten v.a. drei gesetzliche Instrumente eine grosse Bedeutung erlangt:
- Wirtschaftliche Diversifikation in monostrukturierten Industrieregionen (Bonny-Beschluss 1978)
- Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (Interreg 1995)
- Flankierung des wirtschaftlichen Strukturwandels in ländlichen Gebieten (Regio Plus 1997)
Diese gesetzlichen Instrumente laufen in den Jahren 2006/2007 aus.
Die Neue Regionalpolitik verfolgt neue Stossrichtungen:
- verstärkte Effizienz- und Wettbewerbsprinzipien
- Aufweichung bzgl. primärer Ausrichtung auf ländliche Gebiete
- Paradigmenwechsel von der Ausgleichspolitik zur wachstumsorientierten Regionalpolitik.
Bundesbeiträge erfolgen nur noch subsidiär, zur Stärkung des regionalen Unternehmertums, der regionalen Innovationskraft und von regionalen Wertschöpfungssystemen; ganz nach dem Motto: „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Der Bund sammelt hierfür Erfahrungen in einer Pilotphase mit Pilotprojekten der Neuen Regionalpolitik. Die Gebirgskantone beteiligen sich mit mehreren Projekten aktiv an dieser Pilotphase. So hat die Regierungskonferenz der Gebirgskantone RKGK im UNO-Jahr des Süsswassers im Jahr 2003 einen Antrag für ein Pilotprojekt eingereicht, der das Element Wasser ins Zentrum stellt; das Kompetenznetzwerk Wasser im Berggebiet ist somit eines der Pilotprojekte der Neuen Regionalpolitik des Bundes. Mehr…
Grund 2
Aus Sicht der Gebirgskantone kann aus dem Wasser – als eine der wichtigsten Ressourcen im Berggebiet – (noch) mehr gemacht werden.
Grund 3
Die Rahmenbedingungen, welche die Wertschöpfung aus dem Wasser beeinflussen, verändern sich teilweise rasant. Dies verlangt nach einer vorausschauenden Auseinandersetzung mit den Veränderungen.
Die Schweiz und die Gesellschaft befinden sich in einem steten Wandel. Viele dieser Veränderungen beeinflussen auch die Wertschöpfung aus dem Element Wasser – in positiver wie auch in negativer Weise.